Trauerkarte schreiben
Was ist eine Trauerkarte?
Bei einer Trauerkarte handelt es sich um eine Form des Trauerbriefs, die auch als Kondolenzkarte bezeichnet wird. Sie ist für die Angehörigen eines Verstorbenen gedacht, um ihnen die persönliche Anteilnahme zu bekunden. Die für gewöhnlich handgeschriebene Trauerkarte kann den Trauernden sowohl auf dem Postweg übermittelt als auch persönlich übergeben werden.
An wen richtet sich eine Trauerkarte?
Freunde, Bekannte, Arbeit- oder Vereinskollegen und Nachbarn – eine Trauerkarte kannst du an jede Person deines Umfelds richten, die kürzlich einen geliebten Menschen verloren hat. Verfasse eine Karte, um den trauernden Angehörigen dein Beileid zu bekunden und um ihnen ggf. deine Unterstützung anzubieten.
Wann sollten Sie eine Trauerkarte schreiben?
Hast du von einem Sterbefall in deinem persönlichen Umfeld erfahren, solltest du nicht zu viel Zeit verstreichen lassen, ehe du eine Kondolenzkarte schreibst. Insbesondere in den ersten Tagen nach dem Tod benötigen die trauernden Angehörigen des Verstorbenen deinen Beistand und sind dankbar für einige tröstende Worte.
Eine genaue zeitliche Vorgabe gibt es nicht – ob und wann du die Trauerkarte schreiben und verschicken solltest, ist von deiner persönlichen Beziehung zum Verstorbenen abhängig. Generell empfiehlt es sich jedoch, eine Kondolenzkarte bis zur Beisetzung zu verschicken oder sie der Trauerfamilie im Anschluss an diese persönlich zu überreichen. Kondolierst du erst deutlich später, besteht die Gefahr, dass der tiefe Schmerz der Angehörigen erneut aufkeimt.
Kartendesigns und Motive
Eine stilvolle und dem Anlass angemessene Trauerkarte bildet die Grundlage, möchtest du der Trauerfamilie dein Beileid auf schriftlichem Wege ausdrücken. Verschiedene Formate, Farben und Stile – Kondolenzkarten sind in vielen Varianten erhältlich oder können selbst gestaltet werden. Für gewöhnlich sind sie mit Trauermotive und Trauersymbole versehen, auf der Kartenvorderseite findet sich zudem oftmals ein Trauerspruch.
Wichtig: Für die schriftliche Kondolenz eignet sich grundsätzlich schwarzweiß gehaltene Papeterie, jedoch solltest du dafür keine Karte und kein Kuvert mit schwarzem Rand wählen. Diese Form der Trauerkarte wird von den Angehörigen des Verstorbenen verwendet, um einen Trauerfall bekanntzugeben.
Trauermotive und
Trauersymboleim Überblick
Im Laufe der Zeit haben sich einige Symbole – vor allem des Christentums – als Trauermotive etabliert. Nachfolgend erhältst du einen kurzen Überblick über die gängigsten Bilder auf Trauerkarten:
Kreuz
Steht für den Tod Jesu, Vergebung und Auferstehung sowie die Verbundenheit mit Gott.
Betende Hände
Gelten als ein bedeutendes Symbol der christlichen Glaubensgemeinschaft und stehen für das Vertrauen zu Gott.
Fisch
Gilt als eines der ältesten Glaubenssymbole des Christentums und leitet sich vom griechischen Wort ICHTYS ab, das sich aus den Anfangsbuchstaben von „IESOUS CHRISTOS THEOU YIOS SOTER“ (dt.: Jesus Christus, Gottes Sohn, Erlöser“) zusammensetzt.
Engel
Als Himmelsbewohner und Bote Gottes spendet er Hoffnung auf ein immerwährendes Leben.
Kerze
Bedeutet sowohl Licht als auch Vergänglichkeit.
Weiße Taube
Symbolisiert im Christentum den Heiligen Geist und die Auferstehung und steht bereits seit der Antike für die Seele, die nach dem Tod den Körper verlässt.
Formalien einer Trauerkarte
Der Tod eines geliebten Menschen ist ein äußerst schwieriges Thema, das stets auf sensible Art und Weise behandelt werden sollte. Daher gilt es auch als eine sehr persönliche Angelegenheit, eine Trauerkarte zu schreiben und den trauernden Angehörigen auf diesem Wege Trost spenden zu wollen. Dennoch bestehen ein paar grundsätzliche Richtlinien und Formalien für Kondolenzkarten, die du beim Verfassen berücksichtigen solltest.
Trauerkarte schreiben:
handschriftlich oder digital?
Um auszudrücken, wie persönlich die von dir gewählten Worte sind und dass diese von Herzen kommen, solltest du eine Trauerkarte nach Möglichkeit von Hand schreiben. Dabei kommt es nicht auf die Länge des Texts an – wenige, dafür aber ernst gemeinte und taktvolle Formulierungen können Trauernden viel mehr Trost spenden als unauthentische Floskeln. Auch Zweifel an der Ästhetik deines Schriftbildes sollte dich nicht daran hindern. Für die Empfänger deiner Kondolenzkarte zählt viel mehr die Geste, dass du dir die Zeit genommen haben, deine Worte handschriftlich zu Papier zu bringen.
Tipp: Möchtest du den Text für deine Trauerkarte dennoch lieber am PC verfassen, leg den Ausdruck in die Karte. Schreib jedoch die Anrede und die Schlussformel von Hand.
Anrede in einer Kondolenzkarte
Je nachdem wie nahe du der verstorbenen Person und ihrer Familie standest, kommen für deine Trauerkarte verschiedene Formen der Anrede infrage. Zunächst solltest du entscheiden, an wen bzw. welche Personengruppe genau du dich richten möchtest:
· Einzelne Person (z.B. an den Ehepartner/die Ehepartnerin der verstorbenen Person)
· Gesamte Trauerfamilie (z.B. an die Nachbarsfamilie mit der Sie eine langjährige Freundschaft verbindet)
· Alle Angehörigen (üblich bei eher flüchtiger Bekanntschaft mit dem Verstorbenen)
Entsprechend der Person oder den Personen, denen du dein Beileid aussprechen möchtest, wähle eine eher lockere und persönliche bzw. eine formellere Art der Anrede in der Kondolenzkarte. Im Folgenden findest du einige beispielhafte Formulierungen:
· Liebe (Vorname)
· Liebe Trauerfamilie
· Liebe (Verwandtschaftsgrad z.B. Oma oder Lieber (Verwandtschaftsgrad z.B. Opa)
· Sehr geehrte Frau (Nachname) oder Sehr geehrter Herr (Nachname)
· Liebe Frau (Nachname) oder Lieber Herr (Nachname)
· An die trauernden Angehörigen
· An die Trauerfamilie
Adressieren der Trauerkarte
Den Umschlag richtig beschriften. Auch bezüglich der Anschrift auf dem Kuvert bestehen verschiedene Optionen. Wichtig ist hierbei, dass der Adressat oder die Adressatin bzw. die Adressaten den Personen entsprechen, an die sich auch der Text der Trauerkarte richtet.
Gilt deine Beileidsbekundung einer einzelnen Person, verwende deren vollständigen Namen (Vor- und Nachname) in der ersten Adresszeile. Möchtest du stattdessen einer gesamten Familie kondolieren, beginne die Anschrift mit den Worten „An Familie (Nachname)“ – die Formulierung „An das Trauerhaus (Nachname)“ gilt inzwischen als veraltet und wird kaum mehr benutzt.
Text einer Trauerkarte:
Inhalt und Aufbau
Den Hinterbliebenen im Trauerfall Mitgefühl und Anteilnahme schriftlich auszudrücken, fällt vielen Menschen sehr schwer. Welche Worte sind angebracht, spenden Trost und geben Hoffnung? Wie kannst du gute Zukunftswünsche für die Angehörigen des Verstorbenen formulieren? Hier findest du einige Tipps, wie du die richtigen Worte für eine Trauerkarte findest.
Einleitung einer Trauerkarte
Die Einleitung eines Trauerkarten-Texts gilt als eine der am schwierigsten zu formulierenden Passagen. Obwohl sich der Anlass bereits an der Kartenvorderseite erkennen lässt, möchte wohl niemand „mit der Tür ins Haus fallen“. Dies kannst du umgehen, indem du z.B. mit einem pietätvollen Trauerspruch oder einem gut gewählten Zitat einsteigst und dieses noch vor der Anrede einfügst. Werde im ersten Satz deines Fließtexts gerne gleich konkret. Erwähne beispielsweise, wie du von dem Trauerfall erfahren hast und scheue dich nicht, deine Bestürzung, Fassungslosigkeit und Trauer kundzutun.
Anteilnahme und Beileidsbekundung
In einem nächsten Schritt solltest du der Trauerfamilie dein Beileid aussprechen. Verwende dafür z.B. einen der folgenden Sätze:
· Ich möchte dir hiermit mein herzliches Beileid bekunden.
· Wir bedauern diesen Verlust und sprechen dir unser aufrichtiges Mitgefühl aus.
· Ich versichere euch mein tiefes Mitgefühl.
· Wir übermitteln dir unser aufrichtiges Beileid zu deinem Verlust.
· Tief berührt möchten wir euch unser Beileid ausdrücken.
Persönliche Erinnerungen
Eine persönliche Note verleihst du deiner Trauerkarte, indem du auf gemeinsame Erlebnisse mit dem Verstorbenen eingehst. Beschreibe z.B. in wenigen Worten, wie ihr euch kennengelernt habt und welche Unternehmungen, Ausflüge und Situationen dir ganz besonders gut in Erinnerung bleiben werden. Dadurch kannst du den trauernden Angehörigen vermitteln, wie nahe du der verstorbenen Person standest und wie sehr sie auch dir fehlen wird.
Schlussformel einer Beileidskarte
Der Text für deine Trauerkarte sollte im letzten Absatz noch einmal tröstende Worte enthalten und den Hinterbliebenen Hoffnung machen. Sofern es sich dabei um ein ernstes Angebot handelt und dir dies tatsächlich möglich ist, kannst du zudem deine Unterstützung und Hilfe zusprechen. Auch hier empfiehlt es sich, konkret zu formulieren. Vielleicht hast du ja bereits eine Aufgabe im Sinn, die du der Trauerfamilie abnehmen könntest?
Abschließen kannst du deine Kondolenzkarte mit einer einfühlsamen Schlussformel wie z.B:
· In Gedanken bin ich bei dir.
· In tiefer Trauer und stillem Gedenken.
· Ich denke an dich und trauere mit dir.
· In herzlicher Anteilnahme.
Trauersprüche für die Trauerkarte
Ein ganz essenzieller Bestandteil eines gelungenen Trauerkarten-Texts sind Sprüche bzw. Zitate, in denen der Tod und der Verlustschmerz thematisiert werden. Sie zieren nicht nur oftmals die Kartenvorderseite, sondern können sowohl vor den Fließtext gesetzt als auch darin eingebunden werden. Entdecke im Folgenden einige stilvolle Beispiele.
Zitate als Trauersprüche
· Man lebt zweimal: das erste Mal in der Wirklichkeit, das zweite Mal in der Erinnerung.
(Honoré de Balzac)
· Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man durch den Tod nicht verlieren.
(Johann W. von Goethe)
· Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern; tot ist nur, wer vergessen wird. (Immanuel Kant)
· Nur wenige Menschen sind wirklich lebendig und die, die es sind, sterben nie. Es zählt nicht, dass sie nicht mehr da sind. Niemand, den man wirklich liebt, ist jemals tot.
(Ernest Hemingway)
· Tod hat keine Bedeutung. Ich hab‘ mich nur ins nächste Zimmer aufgemacht. Ich bin ich und Du bist Du: Was immer wir füreinander gewesen sind, das gilt auch weiter.
(Henry Scott Holland)
Tröstende Worte für Trauerkarten
· Immer, wenn wir von dir erzählen, fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen. Unsere Herzen halten dich gefangen, so, als wärst du nie gegangen. Was bleibt, sind Liebe und Erinnerung.
· Wenn man einen geliebten Menschen verliert, gewinnt man einen Schutzengel dazu.
· Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren.
· Mit dem Tod eines geliebten Menschen verliert man vieles, niemals aber die gemeinsam verbrachte Zeit.
· Der Tod ist nicht das Ende, nicht die Vergänglichkeit, der Tod ist nur die Wende, Beginn der Ewigkeit.
Christliche Trauersprüche
für Kondolenzkarten
· Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis bleiben, sondern wird das Licht des Lebens haben.
(Johannes 8,12)
· Gott beseitigt den Tod für immer. Gott der Herr wischt die Tränen ab von jedem Gesicht.
(Jesaja 25,8)
· Gott spricht:
Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! (Jesaja 43,1)
· Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt.
(Johannes 11,25)
· Jesus Christus hat dem Tode die Macht seiner Endgültigkeit genommen.
(2.Timotheus 1,10b)